Florian Modlinger, Porsche

Stuttgart. Mit zwei Siegen für den Porsche 99X Electric ist die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft in die Saison 10 gestartet. Im Interview mit dem Porsche Newsroom spricht Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E, über den starken Saisonauftakt, die ständige Suche nach Verbesserungen sowie das derzeitige Kräfteverhältnis in der Formel E.

Florian, zwei Siege in drei Rennen für den Porsche 99X Electric. Ein perfekter Saisonstart?

„Perfekt wären drei Doppelsiege gewesen. Doch Mexiko mit dem Erfolg von Pascal und Diriyah, wo Jake Dennis von unserem Kundenteam Andretti Formula E gewann, waren natürlich zwei starke Auftaktrennen für den Porsche 99X Electric. Damit können wir sehr zufrieden sein. Den Weg zu einem dritten Sieg haben wir uns mit einer schlechten Startposition selbst verbaut. So sprechen wir von einem guten Saisonstart.“

Das erste Rennen einer Saison zu gewinnen, ist das mehr als nur die Bestätigung dafür, dass man zwischen den Jahren gut gearbeitet hat?

„Es ist Motivation und Bestätigung. Doch auch nach diesem Erfolg arbeiten wir hart daran, unser Gesamtpaket immer weiter zu verbessern. Das tut unsere Konkurrenz auch. In der Formel E liegen alle Teams und Fahrer sehr eng zusammen, und oft ist es die Streckencharakteristik, die über den Erfolg entscheidet. Die Rennen in Mexiko und Diriyah waren für uns die Bestätigung dafür, dass wir auf diesen Streckentypen konkurrenzfähig sind und wir für die Saison über ein gutes Gesamtpaket verfügen.“

Durch die Absage des Rennens in Indien entstand eine ungewöhnlich lange Pause von sieben Wochen. Wie habt ihr diese Pause genutzt?

„Ich bin kein Fan von allzu langen Pausen. Wir sind es gewohnt, unter Druck in einem festgelegten Rhythmus zu arbeiten. Auch für die Formel-E-Fans finde ich so eine lange Zeit ohne Rennen nicht gut. Aber manchmal sind Änderungen im ursprünglichen Rennkalender nicht zu vermeiden. Wir haben die Pause so gut wie möglich genutzt, haben Diriyah nachbereit und São Paulo vorbereitet mit unseren Standardprozeduren. Da es nach São Paulo sehr intensiv fast im Zwei-Wochen-Rhythmus weitergeht, haben wir der Mannschaft eine Erholungspause und Zeit mit der Familie  gegeben. In der Formel E gibt es neben dem technischen und dem sportlichen auch ein finanzielles Reglement, also eine Kostenobergrenze, in der auch jede Arbeitsstunde der Teammitglieder berücksichtigt wird. Aus diesem Grund haben wir uns so aufgestellt, dass wir diese Rennpause sowohl für die Verbesserung der Performance als auch mit Blick auf die finanziellen Rahmenbedingungen bestmöglich genutzt haben.“

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